Doping im Kraftsport Ursachen, Wirkung, Folgen, Prävention

Das Sportsystem der DDR, das in fester Hand der staatlichen, zentralistischen Strukturen gewesen war, war nun weitgehend autonom, während es von öffentlicher Seite weiterhin gefördert wurde und wird. „Die in dem in Artikel 3 genannten Gebiet in Umwandlung befindlichen Strukturen des Sports werden auf Selbstverwaltung umgestellt. Die öffentlichen Hände fördern den Sport ideell und materiell nach der Zuständigkeitsverteilung des Grundgesetzes.“119 Aus https://setilviajes.com/admin/2023/09/22/gonadotropin-neue-studie-enthullt-vielseitige/ dem Vertrag geht auch hervor, dass das FKS, das Dopingkontrolllabor des SMD und das FES in Berlin im Rahmen der neuen Gesetze fortgeführt oder integriert wurden. Entscheidend ist hierbei jedoch der Betritt des DTSB zum DSB an 15. Dezember 1990, denn die in der DDR etablierten Strukturen der frühkindlichen Förderung und des Dopings gingen verloren. In der ehemaligen DDR nahm ein de­mokratisch-föderales Sportsystem den Platz seines Vorgängers ein.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Zweiteilung Deutschlands wurden die beiden konkurrierenden Staaten aufgrund der unmittelbaren, topografischen Nähe zum direkten „Austragungsort“ des Kalten Krieges. Es handelte sich nicht um einen Krieg mit territorialem Gewinn und finanziellem Mittel für die Sieger, der Gewinn war vielmehr die Hervorhebung des schein­bar besseren Systems, ein Kampf der Ideologien. Einerseits dem Kommunismus in Form des Sozialismus in der DDR und andererseits dem Kapitalismus in der BRD, von der DDR leidenschaftlich als Imperialismus bezeichnet. In der DDR verweigerte sie das Dopingprogramm und wurde aus dem Leistungssport ausgeschlossen.

Exkurs: Wissenschaftliche Aspekte des Dopings

Die Ausgabe 2016 ist die neueste erhältliche Ausgabe von ‘Das schwarze Buch’.

Das Doping hat eine lange Geschichte, denn bereits in der Antike versuchten Athleten der alten Olympischen Spiele bereits mit Substanzen aus Tierorganen und Pflanzensamen ihre Leistung zu verbessern. Dies hatte zwar wohl kaum eine größere Auswirkung auf die Leistung des Sportlers, beweist jedoch, dass bereits damals Menschen versuchten, sich einen Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz durch die Einnahme von scheinbaren Wundermitteln zu sichern. Der Begriff Doping tauchte dann das erste Mal 1889 in einem englischen Wörterbuch als Erklärung für eine Mixtur aus Narkotika3 und Opium für Pferde auf, wobei der erste Dopingfall bereits 1865 bei einem Kanalschwimmer nachgewiesen wurde. Damals gab es jedoch weder den Begriff Doping, noch irgendwelche Konsequenzen. Zu Beginn des modernen Dopings wurde vor allem mit stimulierenden Mitteln, wie Coffein, Alkohol, Nitroglycerin4 oder auch Heroin und Kokain gearbeitet, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Damals gab es aber keinerlei Auflagen, die den Gebrauch solcher Substanzen im Sport verboten.

D1 Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Temperatur

Trotz bereits existierenden Dopingtests gelang es nicht der DDR durch positive Befunde direkt den Einsatz von Dopingmittel bei internationalen Wettkämpfen nachzuweisen. Der einzige positive Test, der publik wurde, war der der Kugelstoßerin Ilona Slupianek beim Weltcup 1977 in Helsinki. Ansonsten konnte es immer gut abgeschirmt werden.“312, wie Sporthistoriker René Wiese beschrieb. Dies ist durch das nahezu perfekte zeitliche Management der Einnahme zu begründen, den Sportlern wurden bis auf 20 Tage vor den jeweiligen Wettkämpfen die Dopingmedikamente verabreicht wurden.313 Somit gelang es der DDR jahrelang ihr Do­pingprogramm unter dem Radar fortzuführen. Nachdem gesamtdeutsche Mannschaften auch für künftige Olympische Spiele unausweichlich schienen, versuchte die SED­Führung mittels staatlicher Symbole (Embleme, Hymne, Staatsfahne), die Eigenständigkeit der DDR bei internationalen Sport­wettkämpfen und natürlich auch bei Olympischen Spielen zu zeigen.

Im Bodybuilding Magazin BMS für „Das schwarze Buch“ geworben, das eine Liste mit steroidenhaltigen Medikamenten und deren aktuellen Handelsnamen enthält, über Anwendungsmöglichkeiten aufklärt und somit eine Anleitung zum Kauf und Konsum von Anabolika liefert. Dass in einer solchen Fachzeitschrift offen für den Gebrauch von Anabolika geworben wird, machte mir erst klar, wie präsent Anabolika bereits im Amateurbereich sind, denn für diesen ist das BMS-Magazin eigentlich gedacht, da es vor allem Trainings- und Ernährungstipps enthält. Diese Erkenntnis weckte mein Interesse, mich zu dem Thema weiter zu informieren und letztlich dazu, diese Arbeit über das Doping im Bodybuilding zu schreiben.

Reisen in autoritären Systemen

Die Verwendung anaboler Steroide ist unter Sportlern trotz Dopingkontrollen, Aufklärung und teilweise tödlichen Zwischenfällen ungebrochen. Während sich die Verwendung von anabolen Steroiden im Hochleistungssport durch Verschiebung zu anderen pharmakologischen Substanzen entspannt, wird die Situation im Breitensport zunehmend problematischer. Jedoch nicht nur erwachsene Sportler, sondern bereits Schüler wenden Anabolika an, teilweise sogar ohne überhaupt Sport zu betreiben. Durch Versorgungsengpässe ist es besonders nach der Öffnung der Grenzen Osteuropas zu einer Explosion des Schwarzmarktes auch in Deutschland gekommen. Immer häufiger werden dabei gefälschte Präparate in Umlauf gebracht.

Außerdem erlaubte es die gegenseitige Nutzung und Inan­spruchnahme von Ressourcen zwischen den Ministerien.55 Die Leistungssportkommission (LSK) der DDR beschloss in diesem Plan vom 19. Juni 1974 auf Geheiß des DTSB-Präsidenten Manfred Ewald hin die Gründung der Arbeitsgruppe unterstützende Mittel (AG UM) sowie der Forschungsgruppe zusätzliche Leistung (FG ZL)56. Leiter der AG UM ab 1975 war der leitende Sportarzt der DDR57 und stellvertretende Direktor des Sportmedizinischen Dienstes58 Manfred Höppner. Auf Initiative des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDBG) und der Freien Deutschen Jugend (FDJ) wurde am 1.

Gefahren und Risiken von Schwarzmarktanabolika im Sport – Eine gaschromatographisch-massenspektrometrische Analyse

Darum sollen im Folgenden der Werdegang ausgewählter Personen näher untersucht werden. Außerdem war es üblich, dass Sportler, bei Verletzungen, Krankheiten und starken Belastungsphasen Spritzen injiziert bekamen, bei denen man heute weiß, dass auch Doping dabei war.142 Aufgrund der Quantität dieser Spritzenvergabe, die zum Alltag eines Sportlers gehörte, habe man auch hier selten etwas geahnt. Durch die Klassifizierung dieser Angelegenheit als Staatsplan erhielt das Vorhaben eine hervorgehobene Bedeutung, da es dadurch Teil des Gesamtvolkswirtschaftsplans der DDR wurde.

1 Gerd Bonk: Todesfall durch Dopingkonsum

Die Kinder- und Jugendspartakiaden waren dabei der sportliche Höhepunkt in der jeweiligen Region. Sportlicher Wettbewerb ist seit jeher mit dem Willen zur Bestleistung, dem Brechen von Rekorden und dem Ausloten mensch­licher Grenzen verbunden. In unserem Zeitalter wird diesem Streben durch internationale Wettkämpfe Ausdruck verliehen, in denen sich die weltweit Besten ihrer Disziplin messen. Allen voran sindwohl die Olympischen Spiele zu benennen, da es sich bei ihnen um die größte und medienwirksamste Veranstaltung dieser Art handelt.